Akademie IV

Akademie IV

Wem, wenn überhaupt, gehören kulturelle Besonderheiten?

Zwischen Austausch und Aneignung: Vom Umgang mit kulturellem Erbe heute

Die Akademien sind ein fester Bestandteil der Appenzeller Bachtage. Sie gehen dieses Mal vom Kernthema «Bachs Werkstatt» aus.

Datum, Zeit & Ort:

Freitag, 23. August 2024
11:00-12:00 Uhr
Lindensaal Teufen AR

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Programm:

Mithu Sanyal, Kulturwissenschaftlerin und Autorin vieler Sachbücher und des Romans «Identitti», und Markus Somm, Journalist und Verleger, diskutieren dazu gemeinsam mit Barbara Bleisch.

Mitwirkende:

Eintrittspreis:

CHF 20 Einheitspreis
Im Generalpass enthalten

In Bachs Zeit war es völlig legitim, sich bei Vorbildern zu bedienen; die Weiterentwicklung italienischer, französischer und weiterer Stilidiome war geradezu das Qualitätsmerkmal des «vermischten deutschen Geschmacks». Drei Jahrhunderte später hat sich nicht nur das künstlerische Urheberrecht verändert – auch unser Verständnis von kulturellem Austausch sieht sich im Zeichen postkolonialer und rassismuskritischer Diskurse sowie angesichts um sich greifender identitätspolitischer Auseinandersetzungen tiefgreifenden Fragen ausgesetzt: Wem, wenn überhaupt, gehören kulturelle Besonderheiten? Und wer darf sie sich aus welchen Gründen aneignen? Sollten Traditionen wie Marken vor dem Zugriff Fremder geschützt werden? Und wer kann mit welcher Legitimation und für wen in diesen Debatten überhaupt Stellung beziehen?

Dr. Barbara Bleisch
Barbara Bleisch ist Philosophin, Journalistin und Moderatorin der Sternstunde Philosophie beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Sie studierte Philosophie, Germanistik und Religionswissenschaften in Zürich, Basel und Tübingen, promovierte in Philosophie an der Universität Zürich und wurde 2020 als Journalistin des Jahres ausgezeichnet. Neben ihrer Tätigkeit bei SRF schreibt sie Bücher und ist als Lehrbeauftragte an den Universitäten Zürich und Luzern tätig.

Dr. Mithu Sanyal
Mithu M. Sanyal ist Schriftstellerin, Kulturwissenschaftlerin und Kritikerin, u.a. für WDR, SWR, Der Spiegel, The Guardian, BBC oder DIE ZEIT, sowie Autorin der Sachbücher «Vulva», «Vergewaltigung und «Mithu Sanyal über Emily Brontë». Ihr Debütroman «Identitti» wurde mit dem Ernst Bloch Preis und dem Literaturpreis Ruhr ausgezeichnet und stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. Im Herbst erscheint ihr neuer Roman «Antichristie».

Markus Somm
Markus Somm, geboren 1965, hat in München, Bielefeld und Zürich Geschichte und in Harvard Politikwissenschaft studiert. Er schrieb über Politik und Zeitgeschichte, zuerst für den «Tages-Anzeiger», unter anderem als Bundeshauskorrespondent in Bern, dann für die «Weltwoche». Von 2010 bis 2018 war er Verleger und Chefredaktor der «Basler Zeitung». 2019 weilte er als Fellow an der Harvard University im Bereich Medien, Politik und Staatstätigkeit. Nachdem er 2019 auch als Publizist für Tamedia tätig war, wurde er Anfang 2021 Chefredaktor des «Nebelspalter».