Grusswort zu den Appenzeller Bachtagen von Alfred Stricker – Regierungsrat Appenzell Ausserrhoden

Eine überlieferte Volksweisheit sagt: «Ab dem dritten Mal ist es Tradition.»

Dies trifft insbesondere auf kulturelle Veranstaltungen zu. So gesehen zählen für mich die Appenzeller Bachtage bei ihrer dritten Durchführung bereits zur Tradition, auch wenn das Festival bewusst mit Konventionen bricht. Traditionen folgen einem Ritus und zeichnen sich durch die Weitergabe von einem zum anderen aus. Diese Kriterien treffen gleich mehrfach auf die Bachtage zu.

Fürs Erste waren und sind die zentralen Konzertorte seit dem Anfang in der Gemeinde Teufen. Exkurse in Appenzell, Gais, Stein und St. Gallen bilden dazu eine ergänzende Bereicherung. Zusätzlich zeugt es von Mut und Kreativität der Organisatoren, wenn immer wieder ungewohnte Darbietungsorte Eingang in das Programm finden. Stallkonzert oder Konzertwanderungen im Appenzellerland hinterlassen bleibende Eindrücke.

Zum Zweiten ist und bleibt die überragende Qualität des musikalischen Schaffens von Johann Sebastian Bach der Kern und wird so wieder- und weitergegeben, wie diese Musik es verdient. Beste Musikerinnen und Musiker sowie das grosse Schaffen des genialen Rudolf Lutz sorgen dafür. Die Kirchen des unvergänglichen Zimmermeisters Johann Ulrich Grubenmann aus Teufen ermöglichen dabei Ton für Ton einen maximalen Hörgenuss.

Und drittens wird in konzentrierter Form die ganze Spanne des Tagesverlaufes von «Bach in der Früh» bis zum Late-Night-Konzert ausgiebig genutzt. Der Start mit der Schweizer Uraufführung der «Bach-Luther-Kantate» von Rudolf Lutz mit dem Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung verspricht sehr viel mehr als nur einen Paukenschlag. Die reich gefüllten Tage finden in einem Festgottesdienst am Sonntagvormittag ihren Abschluss in der reformierten Kirche in Teufen.

Letztlich freut es mich als Bildungs- und Kulturdirektor des Kantons Appenzell Ausserrhoden ganz besonders, dass wir in unserem Kanton Menschen haben, die seit Jahren in Trogen die öffentliche Aufführung der Bachkantaten ermöglichen und auch diese Bachtage mit Leidenschaft und Engagement zur Durchführung bringen.

Dabei findet der vielversprechende musikalische Dialog immer wieder von Neuem statt. Das gilt für Publikum, Musikerinnen und Musiker und Veranstalter gleichermassen. Ich bin sicher, dies wird auch bei den traditionellen Bachtagen 2018 der Fall sein.

Nun danke ich allen Gästen und Akteuren für das Weiterführen dieser Tradition und wünsche Besucherinnen und Besuchern ein erquickendes Eintauchen in die Bilderwelt der Appenzeller Bachtage 2018. Sie bilden eine Bereicherung der Kulturlandschaft in der Ostschweiz und im Appenzellerland und verdienen höchsten Respekt und grosse Anerkennung.

Alfred Stricker
Regierungsrat Appenzell Ausserrhoden