Alte Schränke, Holzmodelle, Werkzeuge, Planschubladen: Das Teufner Zeughaus mit dem Grubenmann-Museum war der ideale Ort für das diesjährige Jugendprojekt unter dem Titel «Barock-Werkstatt». Nicht nur, dass die für ihre Brücken- und Dachkonstruktionen berühmte einheimische Baumeisterfamilie Grubenmann zur selben Zeit wirkte wie Bach. Auch das Konzertprogramm schlug Brücken vom Barock ins 21. Jahrhundert. Als «Baumaterial» dienten dabei sich hartnäckig wiederholende musikalische Figuren, sogenannte Ostinati. Wie ein Tragwerk zogen sich die Basslinien durch das Konzert, während sich darüber die Melodien fortlaufend veränderten. Inspiriert von diesen barocken Konstruktionen (u.a. von Bach, Lully, Delalande) schrieb der Komponist Janos Mijnssen ein neues Stück, mit dem das ganze Zeughaus bespielt wurde. Im Dachstock mischte sich Mijnssen auch in die Dauerausstellung ein und brachte sie vorübergehend zum Klingen. Die Klang-Schnipsel, die in Brückenmodelle, Nischen und Regale gestreut wurden, gewährten Einblick in den Erarbeitungsprozess der Uraufführung.