«Bachs Werkstatt» – Motto der Appenzeller Bachtage 2024

Die Musik von Johann Sebastian Bach erscheint uns als Idealbild künstlerischer Vollkommenheit. Wie aber hat der vielbeschäftigte Organist, Geiger, Thomaskantor und Kapellmeister seine Werke tatsächlich geschaffen und zu höchster Meisterschaft geführt? Was waren seine Vorbilder und Inspirationen, mit welchen kompositorischen Werkzeugen hat er gearbeitet und was bedeutet diese Dimension der handwerklichen Arbeit für unseren Umgang mit Bachs Kunstwerk heute?

Die Appenzeller Bachtage 2024 blicken hinter die Kulissen der Bach‘schen Komponierstube und bringen dabei Bachs Bearbeitungen eigener und fremder Vorlagen ebenso zum Klingen, wie sie in verschiedenen Fassungen überlieferte Werke zur Diskussion stellen. Sorgfältig kuratierte Konzerte und Klangwanderungen erkunden das Potential der Bach‘schen Tonsprache und entwickeln daraus selbstbewusst eigene Positionen. Musikalische Akademien und philosophische Gesprächsformate widmen sich Aspekten der Bach‘schen Schaffenspraxis und werfen die heute vieldiskutierte Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen kultureller Aneignung auf.

Ein Höhepunkt des Festivals wird die Erarbeitung einer neuen Kirchenkantate auf Basis der weltlichen Huldigungskomposition «Vereinigte Zwietracht der wechselnden Saiten» (BWV 207) durch den Bachforscher und Historiker Anselm Hartinger und den musikalischen Leiter Rudolf Lutz sein, die im Zusammenwirken von Neudichtung und musikalischer Überarbeitung das barocke Parodieverfahren handfest nachvollziehbar werden lässt. Ein weiterer Höhepunkt ist die Uraufführung des Schweizer Komponisten Janos Mijnssen im Rahmen des Jugendprojekts, bei dem sich ein dreissigköpfiges Nachwuchsorchester für tiefe Streicher mit dem Ostinato-Prinzip beschäftigt und Paraphrasen aus Stücken von Bach übereinandergeschichtet und zusammengebaut werden, so dass ein neues Werk daraus entsteht.


 

highlights 2024 
freuen sie sich auf ein inspirierendes festival.

Chor & Orchester der J. S. Bach-Stiftung und Rudolf Lutz

Atenea Quartet

Eröffnungskonzert «Ver-Wandlungen»

Bach, Ostinato, Bass – Ein Jugendprojekt